Auf meiner Reise habe ich jeden Tag in meinem Tagebuch festgehalten, jedes Gefühl und jedes Gespräch mit den Menschen. Ich schreibe das Tagebuch nicht nur, um die Arbeit an meinem Roman zu erleichtern, sondern auch als Geschenk. Als Kind habe ich es geliebt in Briefen und Dokumenten meiner Großeltern zu stöbern. Ich habe Stunden damit verbracht um die Schrift zu entziffern, um hinter das Geheimnis des Inhalts zu kommen. Diese Briefe haben nicht nur das Leben meiner Vorfahren näher gebracht, sondern auch Geschichte greifbar gemacht. Dieses Geschenk möchte ich weitergeben.
Der 23. Oktober 2017
Wolken verdecken den ersten Moment des Sonnenaufgangs. Glücklicherweise erhob sich die Sonne im nächsten Augenblick. Mein erster Sonnenaufgang über dem Meer. Mein Weg führte mich über die Berge nach Girona. Es war ein sehr schwerer und mühseliger Weg. Selbst in der Schweiz ist der Weg nicht so anstrengend gewesen. Ich musste mehrere Pausen einlegen und neue Kraft schöpfen. Am Nachmittag erreichte ich Girona. Es sollte sich ursprünglich eine Unterkunft anbieten. Leider wartete ich bis in die Nacht umsonst. So sah ich mich gezwungen mir einen Platz zu suchen um mein Zelt aufzubauen. Im Park wurde ich fündig. Ich baute zum ersten Mal mein Zelt im dunklen auf. Es passte sehr gut. Es war schnell fertig. Ich bezog, weihte mein Videotagebuch ein…
…da hörte ich es rascheln. Ich sah nach draußen und blickte einem Tier in die Augen. Ich vermutete zunächst einen großen Hund. Einen sehr großen Hund. Doch es waren Wildschweine. Erst sah ich eines. Ich lief darauf zu. Dann kam ein zweites dazu. Ich lief beiden hinter her bzw. scheuchte sie von meinem Zeltplatz weg. Der nächste Schritt war es, mich zu vergewissern dass Wildschweine ungefährlich sind. Mein Glück, ich habe einen super Schlafplatz und dann sind da Wildschweine. Aber sie sind ungefährlich und fressen nur kleines Getier und keine Menschen mit Hut.
Am nächsten Morgen setzte ich meine Reise fort. Mein favorisiertes Ziel, Figueres war an der Reihe. Es ist der Geburtsort von Salvador Dali. Er ist ein Vorbild in Sachen Kunst. Eine einzigartige Persönlichkeit, die mich immer wieder inspiriert hat. Ich beschloss den kürzesten Weg, über die Landstraße zu nehmen. Figueres erreichte ich schnell. Leider hat das Museum heute geschlossen. Das ist aber nicht schlimm. Ich hatte sowieso vor mich ein bisschen aus zu ruhen. Ich merke die Strapazen am Körper. Er fordert Ruhe und die gebe ich ihm auch.