Mit der Fahre ging es von Piräus, der Hafenstadt nahe Athen, nach Hios, einer griechischen Insel. Von dort aus nahm ich die Fähre nach Cesme. Ich war wieder in Begleitung. Ich lernte ein französisches Pärchen kennen dass auf dem Weg in die Mongolei war. Sie fuhren mit einem Tandem, was sehr interessant für mich war.

Insgesamt war die Türkei äußerst interessant für mich, da es das erste Mal war dass ich den europäischen Kontinent verließ. Alles war neu und ich wollte so viel lernen und entdecken. Wir fuhren die ersten vier Tage zusammen und erkundeten den Westen. Wir waren auf dem Weg nach Ephesos als ich einen Platten bekam und zurück fiel. Das Pärchen fuhr weiter und in zeltete um meinen Reifen zu reparieren. Der türkischen Gastfreundschaft sei Dank, kamen mir drei Menschen zur Hilfe und ich konnte meine Reise fortsetzen.

Ich konnte viele alte Ruinen besuchen und fuhr über Ephesos nach Kusadasi nach Söke, zur Südküste nach Mugla. Ich besuchte die Moschee in Söke und lernte viel über den Islam. An der Südküste, hinter Fethiye, fing die Sonne an zu scheinen und es folgten sonnige Tage mit bis zu 22 Grad.
Ich bestaunte die Landschaft, geformt aus Berge, Meer und unendlichen Wäldern. Es war einer der schönsten Abschnitte meiner Reise.

Der Lykische Weg lud auch zum wandern ein. So ließ ich oft mein Fahrrad einfach stehen und wanderte. Ich erfreute mich an der Natur und genoss die Abgeschiedenheit, außerhalb der Saison. Wenn ich mein Zelt am Strand aufschlug, bin ich alleine gewesen und hatte die Sterne und das Meer für mich


Ich lernte viele gute Menschen kennen und fuhr über Antalya, Adana nach Gaziantep. Inzwischen startete die Türkei ihren Angriff auf die syrische Stadt Afrin. Sie lag wenige Kilometer entfernt von Gaziantep und ich hatte ein mulmiges Gefühl an der syrischen Grenze entlang zu fahren. Immer wieder fuhren Militärkonvois an mir vorbei. Mehrmals wurde ich von der Polizei aufgegriffen und überprüft. Hinter Sanliurfa sah ich mich gezwungen einen Bus in den Norden zu nehmen. Ich fuhr in die Stadt Van.

In Van sah ich mich einem harten Winter konfrontiert mit bis zu -14 Grad. Ich fuhr durch eine atemberaubende Winterlandschaft und teilweise gefror mir der Atem im Bart. Ich war nun über einem Monat in der Türkei und war nun gespannt darauf den Iran zu erreichen. Ich fuhr zur Grenzstadt und war von den Menschenmassen überrascht. Es herrschte ein gewaltiges Hin und Her und Menschen reisten mit wenigen Habseligkeiten, verpackt in einem blauen Müllsack.

In meinem Video erfahrt ihr mehr über meine Reise in der Türkei
